Einblicke in einen Bienenstock

Gestern war die Imkerin im Garten und hat nach den Bienen geschaut, was mir tiefere Einblicke in den Bienenstock und die Möglichkeit zu interessanten Fotos bot. Darüber hinaus habe ich wieder viel über die Bienen und Bienenhaltung gelernt.

Blick auf die eingehängten Honigrahmen. Die außerhalb der Rahmen gebauten Waben werden entfernt.

Im Bienenstock leben die Königin, die Arbeiterinnen und die Drohnen. Die Königin wurde von der Imkerin farblich markiert, um sie schneller finden zu können. Profi-Imker nutzen für die Markierung festgelegte Jahresfarben und wissen daher, wie alt die Königin ist. In diesem Falle ist die Farbe aber ohne weitere Bedeutung.

Die Königin wurde mit weißer Farbe markiert. Die Drohnen sind an den großen Augen und am plumperen Körper zu erkennen, z.B. sitzt eine rechts neben der Königin und zwei sind links von ihr zu entdecken.

So wie die Bewohner unterscheiden sich auch die Brutzellen. Die Brutzelle der Arbeiterin ist klein und flach und dunkel, die der Drohnen sind größer und etwas erhaben, wie auf dem vorherigen Foto gut zu erkennen. Für die Königinnen-Nachzucht gibt es die sogenannten Weiselzellen, die noch größer sind. Weiselzellen entstehen erst später im Jahr, wenn die Bienen in Schwarmstimmung kommen.

Die Entwicklung vom Ei bis zur fertigen Biene dauert genau 21 Tage. Zunächst ist da das Ei.

Bei genauerem Hinschauen erkennst du die abgelegten Eier in den offenen Waben. Imker sprechen von Stiften und von bestifteten Waben.

Am 4. Tag schlüpft die Larve und wird fortan von den Ammenbienen kräftig gefüttert.

Honigrahmen mit Bienenlarven und Arbeiterinnen-Brutzellen

Am 10. Tag ist die Larve dick und fett. Jetzt wird die Brutzelle von den Bienen mit einem Wachsdeckel verschlossen.

Honigrahmen mit verschlossenen Arbeiterinnen-Brutzellen in der Mitte. Die offenen Zellen am Rand beinhalten Honig und Pollen für die Fütterung der Larven. Durch die räumliche Nähe werden weite Wege innerhalb des Bienenstocks vermieden.

Die Larve im Inneren spinnt sich ein und verwandelt sich (Metamorphose) in eine Honigbiene, die am 21. Tag den Wachsdeckel wegnagt und herausschlüpft, um ihr Arbeitsleben zu beginnen.

Hier seht ihr einen Honigrahmen mit den deutlich helleren Honigzellen. Auch der Wachsdeckel unterscheidet sich.

Für ein Bienenvolk ist es nicht günstig, wenn zuviel Drohnenbrut vorhanden ist, da die Drohnen besonders anfällig für den Befall mit der Varroamilbe sind. Deshalb werden von der Imkerin die Drohnenrahmen entsprechend des natürlichen Aufbaus am Rand des Brutnestes eingehängt. Drohnenrahmen sind leere Baurahmen, die von den Bienen gerne für die größeren Drohnenzellen angenommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können diese dann herausgenommen und die Drohnenzellen herausgeschnitten werden.

Dieser leere Rahmen ist ein Drohnenrahmen.

Zu guter Letzt musste ich noch zwei schmerzhafte Erfahrungen machen. Beim Fotografieren wurde ich von einer Biene gestochen, obwohl ich mich eigentlich vorbildlich ruhig verhielt. Auf den Schreck setzte ich mich etwas abseits hin, aber die Bienen ließen nicht von mir ab. Möglicherweise lag es daran, dass bei einem Stich Pheromone freigesetzt werden, die andere Bienen über den Feind alarmieren. Aber da das nur ganz natürlich ist, haben die Bienen an meiner Wertschätzung nichts eingebüßt. Außerdem ist der Honig immer wieder sehr lecker.