Der Ameisensackkäfer

Der Ameisensackkäfer (Clytra laeviuscula) verfolgt eine interessante Vermehrungsstrategie. Die Paarung erfolgt in der Nähe von Ameisennestern. Das Weibchen umhüllt anschließend das Ei mit einem Kotmantel und lässt es dann fallen. Die Ameisen tragen die Eier nichtsahnend in ihr Nest. Dort schlüpfen die jungen Larven und bauen sich sofort eine sackähnliche Hülle aus der Eischale und aus Kot, in der sie leben, die sie fortlaufend vergrößern und die sie vor den Ameisen schützt. Die Käferlarven futtern die Nahrung der Ameisenbrut und auch die Brut selbst. Auch die Verpuppung findet im Ameisennest innerhalb der Sackhülle statt. Die jungen Ameisensackkäfer verlassen ihren schützenden Kokon erst ca. 3 Tage nach dem Schlüpfen, wenn ihr Chitinpanzer ausgehärtet ist. Dann verlassen sie schnellstmöglich das Ameisennest. Der Chitinpanzer schützt sie dabei vor den Ameisenbissen. Außerdem stellen sich die Ameisensackkäfer tot, wenn sie angegriffen werden. Der Entwicklungszyklus dauert mindestens zwei Jahre.